Hinzugefügt: 22 Dezember 2022

IT-Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen

IT-Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen

Der Fachkräftemangel ist in Deutschland ein leidiges Thema. Durch alle Branchen hinweg ist er zu sehen und ein plötzliches Ende ist keineswegs in Sicht. Neuen Erkenntnissen zufolge auch nicht bei den IT-Fachkräften. 137.000 IT-Expert:innen fehlen in Deutschland laut einer aktuellen Bitkom-Studie, damit sind die Zahlen noch höher als vor der Pandemie.

Ein Rekordhoch, welches trotz deutlich gestiegener Gehälter weiter zunimmt, zumindest befürchtet es Achim Berg, Präsident von Bitkom. „Der Fachkräftemangel wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren verschärfen“, sagt er in der Studie. Die Studie des Digitalverbandes basiert auf Befragungen mit 854 Unternehmen in Deutschland. Aus diesen Befragungen geht hervor, dass ca. drei Viertel der Betriebe einen Fachkräfteengpass erleben, wohingegen es im Jahr 2021 noch 10 % weniger bestätigten. Auch die Anzahl der Unternehmen, die mit höheren Zahlen in den nächsten Jahren rechnen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 66 % auf 70 % angestiegen. Es zeichnet sich also auch intern in den Unternehmen keine Besserung ab.

 

Achim Berg möchte, dass die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften erleichtert wird, um die Krise einzudämmen. Fachkräfte aus anderen Ländern müsse es einfacher möglich gemacht werden, nach Deutschland zu kommen und hier zu arbeiten, denn nur mit den Menschen im eigenen Land kann die Lücke nicht geschlossen werden. Das liegt vor allem daran, dass die Zahlen der Studierenden in den vergangenen Jahren nicht ausreichend waren. 2021 haben lediglich 72.000 Menschen ein Informatikstudium aufgenommen, wovon lediglich etwas weniger als die Hälfte dieses auch wirklich abschließt. Deshalb fordern auch die Unternehmen selbst die Politik auf, die Einwanderung von IT-Expert:innen aus dem Ausland zu fördern. Zudem schlägt der Präsident von Bitkom vor, dass die Berufserfahrung, die die Menschen haben, genau so gut angesehen werden soll, wie ein Studienabschluss.

 

Ein weiterer Vorschlag zur Eindämmung des Fachkräftemangels bietet die Automatisierung von Geschäftsprozessen in den deutschen Unternehmen. Mit Hilfe von Prozessautomatisierung können zwar nicht mehr Menschen eingestellt werden, aber die Fachkräfte, die ein Unternehmen bereits hat, sinnvoller eingesetzt werden. So können Aufgaben, die repetitiv und stupide sind, ganz einfach automatisiert werden, damit mehr Ressourcen für wichtige Aufgaben übrig sind. Von einer Prozessautomatisierung profitieren also beide Seiten, zum einen das Unternehmen, welches mehr Aufgaben in der selben Zeit abarbeiten kann, und zum anderen die Mitarbeiter, die keine langweiligen und sinnlosen Aufgaben mehr tätigen müssen.